Pressemitteilung: erfolgreiche Raddemo gegen den Kopp-Verlag am 27. April 2024

Knapp 90 Menschen haben sich am Samstag auf das Fahrrad geschwungen und sind bei bestem Wetter von Tübingen nach Rottenburg geradelt, um gegen den rechten Kopp-Verlag zu protestieren.
Los ging es 14 Uhr in der Karlstraße in Tübingen, wo nach der Begrüßung eine junge Aktivistin noch einmal den Aufruf zur Demonstration verlas. Danach folgte die Beschreibung der Route durch die Anmelderin. In einer knappen Stunde erreichte der lange Rad-Korso aus fast 90 Radfahrer*innen über Radwege aber auch streckenweise über die Bundesstraße die Stadt Rottenburg. In Teilen wurde die Rad-Demonstration dabei von einem großen Lautsprecher-Wagen angeführt, der für die musikalische Unterhaltung sorgte.
Hier machte die Demonstration ihren zweiten Halt auf dem Zehntscheuer-Platz. Erwartet wurde man schon von einem Stand der „Küche für alle“ eines Tübinger Wohnprojekts, welches für das leibliche Wohl u.a. mit Focaccia sorgte. In Rottenburg vergrößerte sich die Demonstration durch Menschen aus Rottenburg über 100 Beteiligte.
Es folgte ein Redebeitrag zum Thema „Die Spur führt nach Rottenburg am Neckar: Der Kopp-Verlag und die organisierte extreme Rechte“. Danach folgte der Redebeitrag einer Vertreterin von „Fridays for Future Tübingen“, in dem die Angriffe auf die Klimagerechtigkeitsbewegung in Büchern des Kopp-Verlags thematisiert wurden.
Im Anschluss ging es weiter direkt zum Kopp-Verlag. Vor dem Verlagsgebäude wurde der Boden mit Kreide-Sprüchen gegen den Kopp-Verlag bunter gemacht.
Dazu gab es zwei Redebeiträge. Eine Rednerin thematisierte die „Medizin“-Literatur des Verlags und kritisierte: „Die Bücher des Kopp-Verlag gefährden ihre Leser:innen und unsere Patient:innen ganz direkt, indem sie ihnen selbstbewusst Mittel verkaufen, die in den meisten Fällen nicht wirken, in einigen aber schädlich sein können, weil sich die Menschen schlicht und einfach vergiften können.“
Danach folgte ein weiterer Redebeitrag zur „Struktur des Kopp-Verlag“, der darauf hinwies, dass der Kopp-Verlag mehr ist als nur ein Verlag, sondern ein Unternehmen mit mehreren Geschäftssparten.
Im Anschluss ging es weiter zum Rottenburger Marktplatz, wo die Abschluss-Kundgebung stattfand. Hier sprach zuerst ein Theologe über antisemitische Verschwörungserzählungen und den Kopp-Verlag.
Zum Schluss sprach Albert Bodenmiller, ein ehemaliger Gemeinderat, der sich seit 13 Jahren gegen den Kopp-Verlag positioniert. Dafür erfuhr immer wieder viel Anfeindungen.
Für sein Engagement erhielt Herr Bodenmiller am Ende einen bunten Blumen-Strauß überreicht mit den Worten, dass dieser bunter sei als das Programm des Kopp-Verlags.

Mika Herz resümiert nach der Demonstration: „Als Veranstalter*innen sind wir sehr zufrieden mit dem Ablauf der Demonstration gegen den rechten Kopp-Verlag. Besonders hat uns die Mischung der Demonstration gefallen. Es haben auch viele Familien, Jugendliche und Kinder teilgenommen. Auch freuen wir uns, dass die Raddemo komplett unfallfrei abgelaufen ist.
Wir glauben, dass wir mit der Rad-Demo und unserem Aufruf, der von 42 Gruppen unterzeichnet wurde, die kritische Auseinandersetzung mit dem Kopp-Verlag noch einmal verstärkt wurde.
Aus der Bevölkerung gab es sowohl Zuspruch als auch Widerspruch bis hin Anfeindung für unsere Demonstration. Uns ist klar, dass die Rottenburger Stadtgesellschaft zu dem Thema gespalten ist. Wir wollten aber mit unserer Demonstration dem Bevölkerungsteil, welches kritisch gegenüber dem Verlag eingestellt ist, ein Protest-Angebot machen. Das wurde spätestens auf dem Marktplatz auch angenommen.
Der Kopp-Verlag ist der größte rechte Verlag im deutschsprachigen Raum mit diversen Verbindungen in die organisierte extreme Rechte und darf nicht weiter verharmlost werden.
Deswegen war es gut, dass einmal direkt vor den Verlagsgelände ein lautes ‚Stopp Kopp!‘ ertönt ist.“

Die gehaltenen Reden werden wir in den nächsten Tagen auf unserem Blog ’stoppkopp.mtmedia.org‘ online stellen.

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